Kann man in unseren Zeiten noch auf einen perfekten Winter hoffen? Dies, fragte ich mich in den Vorbereitungen zum aktuellen Jahresbericht. Die Antwort vorweg, eigentlich glaube ich nicht mehr daran. Trotzdem: Der letzte Winter war eigentlich nahe dran, auch wenn es anfangs etwas harzte.
Starten wir mit der Berichterstattung aber vorne im Vereinsjahr. Was für eine seltsame HV! Die Stühle einzeln im Saal verteilt, kein Händeschütteln und kein Imbiss. Trotzdem bin ich froh, konnten wir die HV plangemäss durchziehen und mussten nicht wie bei der Olympiade die falsche Jahrzahl nehmen, da alle Werbeartikel bereits gedruckt waren.
Mit schwerem Herzen mussten wir dann auch das erste Event der Saison absagen. Wir durften unsere Bar am Skiweltcup nicht betreiben, da für die Rennen gar keine Zuschauer zugelassen waren. Wer hätte sich so etwas je einmal vorstellen können???
Auch das Skiweekend wurde Opfer der Pandemie. Als Verein durften wir die Hütte nicht besetzen. So sind wir zum Schluss gekommen, dass Familie Tanner, die seit Jahren diesen Anlass mit viel Engagement organisiert, die Hütte für sich haben kann. Das heisst, fast für sich. Am Samstag durften wir mit der JO, von Tanners offeriert, vor dem Haus eine feine Suppe mit Würstchen geniessen. Es war schon fast etwas befremdend nur vor dem vertrauten Haus und nicht drinnen zu sitzen. Vielleicht trug aber auch der massive Saharastaub dazu bei, das Weekend in eine unwirkliche Atmosphäre einzuhüllen. War doch die ganze Schneelandschaft eher braun als Weiss.
Wenn wir die JO schon erwähnen: Christa Sigrist erarbeite letztes Jahr ein hervorragendes Schutzkonzept für die Trainings. Dies ermöglichte uns wenigstens in kleinen Gruppen zu trainieren und so trotzdem noch auf die Skier zu kommen. Bei dieser Gelegenheit will ich ebenfalls den BOSV loben, der wirklich alles gab und auf jede Änderung des BAG rasch regierte und die Schutzkonzepte anpasste. Für einmal sahen wir unsere Verbandsbeiträge gut investiert und es konnten doch noch einige unserer Anlässe stattfinden.
Vielleicht auch CORONA zum Trotz wurden die Mittagessen an diesen Anlässen zu den jeweiligen Highlights des Tages.
So zum Beispiel das Fondue am Saisonschluss, auf das ich noch eingehen werde, oder am Familienskitag, an dem Familie Kissling einen ganzen Grill an den Berg schleppte, um uns dort mit Bratwurst und Brot zu verköstigten. Wahrscheinlich war ich an diesem Tag so nervös, dass wir einmal unser Heimskigebiet verliessen und an den Rinderberg fuhren, dass ich glatt meine Skischuhe zu Hause vergass.
Also: In der Einleitung sprach ich ja vom fast perfekten Winter. Wenn wir den vergangenen Winter in Heiligenschwendi betrachten, können wir sicherlich von; eben; einem fast perfekten Winter sprechen. Viele Spuren von Skis im Tiefschnee auf den Winterberg, von Schlittenkufen am Stalden oder von Winterschuhen auf dem Weihnachtsweg, durch den frisch verschneiten Wald, machten in den sozialen Medien beste Werbung für unser Dorf. Der Skilift konnte mit über 20 Skitagen Rekorde verzeichnen und etliche Besucher bevölkerten das Dorf. Ich glaube Heiligenschwendi gehört zu den Gewinnern in der Pandemie.
Leider durften wir das Schülerskirennen, trotz genügend Schnee, nicht durchführen und auch keine Apres Ski Party feiern. Um im Dorf trotzdem Präsenz markieren zu können, durften wir auf Anfrage eine Turnstunde der Schule übernehmen und als JO am Skilift Hubelweid leiten. Es war eine grosse Genugtuung, zu sehen, wie die Vermittlung von Schneesport Kinderaugen zum Strahlen bringen kann.
Leider wurden dann wiederum das Clubrennen und das Regiorennen abgesagt.
Just auf den Saisonschluss wurden die Vorschriften vom BAG gelockert, und es durften wider Gruppengrössen von 6 Personen zusammenkommen. Ich wollte den Saisonschluss unbedingt durchführen und stellte eine generalstabsmässige Planung auf. Gruppeneinteilungen, Fahrzeugzuweisungen, Zustiegsorte, Tagesabläufe, alles wurde genau vorgeplant, um die Auflagen einhalten zu können. So wurde dann meine Geduld auch arg strapaziert, als kurz vor der Durchführung, die Hälfte der Teilnehmer, warum auch immer, wieder absagte und meine Planung bös ins Schwanken geriet, sodass ich diese immer wieder anpassen musste. Leute, denkt doch auch mal an die Organisatoren!
Trotzdem: Ich hatte die Skischuhe dabei und auch an diesem Tag wieder ein Highlight: Das Fondue am Mittag. Wir wollten es uns trotz geschlossenen Restaurants nicht nehmen lassen. So gab es halt ein Outdoorfondue, welches uns Christa und Matthias zusammen mit Laurin zubereiteten.
Da Ramon Zenhäuser an diesem Tag auf der Laucherenalp trainierte, luden wir ihn gleich mit zum Fondue ein. Leider fand er es keine gute Idee mit uns im selben Käse zu rühren. So entstanden halt nur Fanfotos.
Da auch im Frühling noch viel Schnee lag und so zum fast perfekten Winter beitrug, schnallten wir uns am Sonntag, den 9. Mai, noch einmal die Tourenskis an. Mit einer wundervollen Tour vom Jungfraujoch durch die beindruckende Kulisse des Aletschgletschers, über die Lötschenlücke ins Lötschental – und für einige unverbesserliche mit einem Marsch, barfuss, mit aufgeschnallten Skier von der Fafleralp nach Blatten - schlossen wir den Winter dann wirklich ab.
An der Bundesfeier war der viele Schnee kein Thema mehr. An seine Stelle trat der viele Regen. Dieser liess jedoch pünktlich auf den Festakt nach.
Als gäbe es kein Morgen, oder kein Virus mehr, wurde gefestet und gefeiert. Ich wurde den Eindruck nicht los, als hätten da einige etwas nachzuholen…
Der Ausflug in den Seilpark fiel, passend für diesen verregneten Sommer, ins Wasser.
Dafür wurde der Herbst noch einmal golden und ich hoffe, ihr alle hattet Spass auf der Herbstwanderung? Kurzer Einschub von einem Clubmitglied???
So, fertig nun mit dem Herumwühlen in der Vergangenheit, wir blicken nach Vorn! Vielleicht wird ja doch der kommende Winter perfekt. Hoffen kann man ja immer!
Schiheil
Simu